Behandlungsregime zur Nahrungsergänzung mit Vitamin D für Frauen während der Schwangerschaft

Worum geht es?

Dieser Review untersuchte, ob die Verabreichung von mehr als der aktuellen Empfehlung für Vitamin D (200 internationale Einheiten/Tag (IE/Tag) bis 600 IE/Tag) bei schwangeren Frauen nutzbringende Auswirkungen auf die gesundheitsbezogenen Endpunkte von Schwangerschaft und Neugeborenen hat und ob schädliche gesundheitliche Auswirkungen bei Anwendung von mehr als der aktuellen Obergrenzenempfehlung (4000 IE/Tag) auftreten.

Warum ist das wichtig?

Nahrungsergänzung mit Vitamin D während der Schwangerschaft scheint das Risiko von Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes und niedrigem Geburtsgewichts im Vergleich zu keiner Nahrungsergänzung zu verringern und könnte das Risiko einer schweren Blutung nach der Geburt reduzieren. Es ist jedoch nicht sicher, ob dieser gesundheitliche Nutzen durch Dosierungen erzielt wird, die oberhalb der derzeit empfohlenen Grenze liegen, und ob die Verabreichung von solchen Mengen mit unerwünschten Ereignissen zusammenhängen.

Was wurde in dem Review untersucht?

Dieser Review schloss Studien zur Beurteilung der Auswirkungen verschiedener Behandlungsregime der Vitamin-D-Gabe (Dosen, Häufigkeiten, Behandlungsdauer und Zeitpunkt des Beginns) ein, um die Auswirkungen von 601 IE/Tag oder mehr mit 600 IE/Tag oder weniger und 4000 IE/Tag oder mehr mit 3999 IE/Tag oder weniger, von Vitamin D allein oder mit jedem anderen Nährstoff auf Endpunkte der Schwangerschaft und der neonatalen Gesundheit zu vergleichen.

Welche Evidenz haben wir gefunden?

Evidenz aus 19 Studien mit 5214 Frauen legt nahe, dass Nahrungsergänzung mit 601 IE/Tag oder mehr Vitamin D während der Schwangerschaft zwar das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes verringern könnte, aber, verglichen mit Frauen, die 600 IE/Tag oder weniger erhalten, wenig oder gar keinen Unterschied hinsichtlich des Risikos für Präeklampsie, Frühgeburt oder niedrigem Geburtsgewicht ausmachen könnte.

Aus Evidenz von 15 Studien mit 4763 Frauen geht hervor, dass Nahrungsergänzung mit 4000 IE/Tag oder mehr Vitamin D während der Schwangerschaft im Vergleich zu Frauen, die 3999 IE/Tag oder weniger erhalten, wenig oder keinen Unterschied hinsichtlich des Risikos für Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes, Frühgeburt oder niedrigem Geburtsgewicht ausmacht.

Unerwünschte Ereignisse wurden in den meisten Studien unterschiedlich berichtet. Im Allgemeinen gab es wenig bis gar keine berichteten Nebenwirkungen oder ähnliche Fälle in den Gruppen.

Was bedeutet das?

Die Versorgung schwangerer Frauen mit mehr als der aktuell empfohlenen Menge an Vitamin D könnte das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes verringern, gleichzeitig jedoch wenig oder gar keinen Unterschied hinsichtlich des Risikos der anderen Endpunkte ausmachen. Schwangere Frauen mit einer, über der derzeitigen Obergrenze liegenden Menge an Vitamin D zu versorgen, scheint das Risiko der beurteilten Endpunkte nicht zu erhöhen. Die Nahrungsergänzung mit Vitamin D scheint sicher zu sein.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

S. Schneider, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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