Kernaussagen
-
Die Evidenz zu verschiedenen Techniken des Dammschutzes zur Verhinderung von Verletzungen und Blutverlusten nach der Geburt ist aufgrund der schlechten Studienqualität und der geringen Anzahl von Studien überwiegend sehr unsicher.
-
Es sind weitere große, gut durchgeführte Studien erforderlich, in denen Blutungen nach der Geburt, unerwünschte Wirkungen und die Zufriedenheit der Mütter gemessen werden sollten.
Was ist eine Geburtsverletzung des mütterliches Gewebes?
Während der aktiven Wehen können Verletzungen im Dammbereich (dem Bereich zwischen Vulva und Anus) auftreten. Frauen mit derartigen Verletzungen können einen starken Blutverlust erleiden.
Was wollten wir herausfinden?
Wir wollten herausfinden, welche Technik zum Schutz des Damms (z. B. warme Umschläge, Massage, Vokalisation oder Öle) besser als die übliche Versorgung während der aktiven Wehen ist, um Dammverletzungen und Blutverluste zu verringern.
Wir wollten auch herausfinden, ob die verschiedenen Techniken zum Schutz des Damms mit unerwünschten Wirkungen verbunden sind.
Wie gingen wir vor?
Wir suchten nach Studien, die untersuchten, ob in der aktiven Phase der Wehen im Vergleich zum üblichen Vorgehen die Anwendung von Dammschutz-Techniken wie Massage, warme Kompressen, Vokalisation oder Öle zu einer Verringerung der Dammverletzungen und des Blutverlusts während der Geburt führt.
Wir verglichen und fassten die Ergebnisse der Studien zusammen und bewerteten unser Vertrauen in die Evidenz auf der Grundlage von Faktoren wie Studienmethoden und der Anzahl der eingeschlossenen Frauen.
Was fanden wir?
Wir fanden 17 Studien mit insgesamt 13 695 Frauen, die während der aktiven Wehen eine Technik zum Schutz des Damms oder die übliche Versorgung erhielten.
Was schränkt die Evidenz ein?
Die Hälfte der einbezogenen Studien wurde vor 2010 durchgeführt und enthält daher ältere Evidenz zu Techniken, die in der heutigen klinischen Praxis möglicherweise nicht mehr häufig angewendet werden. Nur sehr wenige Studien berichteten über den Blutverlust, die Erfahrungen der Frauen oder des medizinischen Personals mit den angewandten Techniken oder andere wichtige Endpunkte.
Wie aktuell ist die vorliegende Evidenz?
Die Evidenz ist auf dem Stand vom 16. April 2024.
B. Schindler, M. Zeitler, freigegeben durch Cochrane Deutschland