Assistive Technologie zur Unterstützung des Gedächtnisses bei Demenz

Fragestellung

Wir wollten durch eine Überprüfung der Evidenz herausfinden, inwiefern Assistive Technologie (AT) Menschen mit Demenz dabei helfen kann, einige der Auswirkungen ihrer Gedächtnisprobleme zu überwinden.

Hintergrund

Demenz führt zu Gedächtnisproblemen, die es zunehmend schwieriger machen, alltägliche Aufgaben zu bewältigen wie bspw. Kochen, das Erinnern von Terminen oder die Einnahme von Medikamenten. Ihre Gedächtnisprobleme können große negative Auswirkungen für Menschen mit Demenz haben und möglicherweise zu Verwirrung, Angstzuständen, Verlegenheit oder Depression führen. Diese abnehmende Fähigkeit, dem Alltag nachzugehen, kann eine Belastung für pflegende Angehörige sein, die sich um die Sicherheit und das Wohlbefinden dieser Person sorgen. Eine Reihe elektronischer Medizinprodukte - sehr häufig als Assistive Technologie (im gesamten vorliegenden Review als AT bezeichnet) bzw. Unterstützungstechnologie und manchmal als Elektronische Assistive Technologie (EAT) bezeichnet - wurden zur Unterstützung von Menschen mit Demenz entwickelt. Die Produkte können in vier Kategorien unterschieden werden: Produkte, die Unterstützung bei allgemeinen und persönlichen Informationen (z.B. so genannte Digital Social Charts) bieten; praktische Unterstützung bei durch Demenzsymptome verursachten Problemen, insbesondere bei Gedächtnisverlust (z.B. elektronische Tablettenspender, elektronische Tagebücher); Unterstützung bei sozialen Kontakten und Gesellschaft (z.B. Bildtelefone, interaktive Haustierroboter); und Unterstützung im Hinblick auf wahrgenommene Risiken für die Gesundheit und Sicherheit (z.B. Tracking-Geräte, Sturzsensoren). Im vorliegenden Review konzentrierten wir uns auf Produkte, die Personen bei der Behandlung von Gedächtnisproblemen unterstützen. Wir wollten herausfinden, inwiefern die AT bei der Unterstützung von Personen bei ihren alltäglichen Aufgaben wirksam ist, die aufgrund einer Demenz an Gedächtnisproblemen leiden, und inwiefern diese dadurch weniger abhängig von anderen sind, sich ihre Lebensqualität verbessert, oder inwiefern dies eine Auswirkung auf ihre Aufnahme in eine Pflegeeinrichtung hat. Wir wollten darüber hinaus herausfinden, ob sie einen Einfluss auf pflegende Angehörige oder bezahlte Pflegekräfte hat.

Studienmerkmale

Wir suchten systematisch nach sämtlichen Forschungsstudien, die die AT bewertet hatten, indem Personen mit Demenz nach dem Zufallsprinzip einem AT-Produkt, einer „normalen Pflege“ oder einer nicht-technologiebasierten Lösung zur Unterstützung des Gedächtnisses zugewiesen wurden, und verglichen anschließend die Endpunkte. Unsere Suche umfasste die gesamte bis zum 10. November 2016 verfügbare Evidenz.

Hauptergebnisse

Wir fanden keine Studien, die unsere Kriterien erfüllten.

Qualität der Evidenz

Der Review identifizierte eine Vielzahl an Literatur zur Entwicklung von AT, einschließlich Berichten von Forschern, die mit Menschen mit Demenz und ihren Pflegenden zusammenarbeiteten, um die Art und das Design von AT zu ermitteln, die hilfreich sein könnten. Es gab auch zahlreiche Leitfäden, die für medizinisches Fachpersonal und mögliche Nutzer von AT erstellt worden waren. Wir fanden einige kleine Studien, die die Wirksamkeit ausgewählter AT-Produkte getestet hatten, die hierzu verwendeten Methoden wiesen jedoch keine ausreichende Qualität zur Erfüllung der Kriterien des Review auf. Wir können daher zur Zeit nicht sicher sein, inwiefern AT Menschen mit Demenz bei der Behandlung ihrer Gedächtnisprobleme wirklich helfen können. Wir sind der Ansicht, dass in diesem Bereich weiter geforscht werden sollte.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

B. Fiess, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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