Was war das Ziel dieses Reviews
Ziel dieses Cochrane Reviews war es, herauszufinden, ob leistungsbezogene Bezahlung - also die Schaffung monetärer Anreize für Krankenhäuser, Ziele zu erreichen oder sie zu bestrafen, wenn sie diese Ziele nicht erreichen - die Qualität der Patientenversorgung, den Ressourceneinsatz und die Gerechtigkeit verbessern kann. Der Review war nicht auf ein bestimmtes Gesundheitsproblem beschränkt. Alle relevanten Studien zur Beantwortung dieser Frage wurden von Cochrane Forschern gesammelt und ausgewertet.
Kernaussagen
Patientenbezogene Endpunkte (Sterblichkeit, klinische unerwünschte Ereignisse) wurden durch leistungsbezogene Bezahlung entweder nur sehr wenig oder gar nicht verbessert. Es scheint, dass über die Bereitstellung von zusätzlichen Zahlungen zur Belohnung der Leistung von Krankenhäusern nur kleine, kurzfristige, aber nicht nachhaltige Wirkungen erzielt werden. Die Bestrafung von Krankenhäusern durch Nichtzahlungen, wenn Leistungsziele nicht erreicht werden, scheint etwas wirksamer zu sein als leistungsbezogene Bonuszahlungen; und Zahlungen für das Erreichen der Qualitätszielen (wie z.B. beim Unterschreiten festgelegter Grenzwerte bezüglich Sterblichkeit) scheinen etwas wirksamer zu sein als Zahlungen bei Qualitätssteigerungen (wie z.B. bei der Verminderung der Sterblichkeit innerhalb eines Jahres um bestimmte Prozentpunkte). Es war nicht möglich zu bestimmen, ob die leistungsbezogene Bezahlung Auswirkungen auf Patientenendpunkte hat, da die Vertrauenswürdigkeit der verfügbaren Evidenz als sehr niedrig eingeschätzt wurde. Die Auswirkung der leistungsbezogenen Bezahlung auf Gerechtigkeit ist unklar.
Was wurde in dem Review untersucht?
Die auf die in Krankenhäusern erbrachten medizinischen Leistungen bezogene Bezahlung kann sich auf Patientenendpunkte, die Qualität der Versorgung, Gerechtigkeit, Auslastung, Endpunkte der Gesundheitsversorger (z.B. Arbeitsbelastung) und unerwünschte Wirkungen auswirken. Die Cochrane-Forscher untersuchten die Auswirkungen von Bezahlungsmethoden, die auf Leistungen des Krankenhauses (z. B. im Krankenhaus erworbene Infektionen) basieren, und damit eine Anregung zur Verbesserung von Krankenhausleistungen anstreben.
Hauptergebnisse
Die Review-Autoren fanden 27 relevante Studien, in denen sechs verschiedene Programme zu leistungsbezogener Bezahlung verglichen wurden. Vierundzwanzig davon waren aus den USA, zwei aus Großbritannien und eine aus Frankreich. Alle Studien verglichen leistungsbezogene Bezahlung (durch die Verwendung von Belohnungen, Bestrafungen oder beidem) mit einer nicht an die Leistung gekoppelte Bezahlung, d.h. ein Grundbetrag ohne eine Komponente zur Förderung der Versorgungsqualität. Die Studien wurden entweder staatlich gefördert oder hatten keinerlei finanzielle Förderung erhalten.
Es gab keine oder höchstens eine sehr geringe Verbesserung bei Patientenendpunkten (Sterblichkeit, unerwünschte klinische Ereignisse). Folglich sind wir unsicher, ob sich leistungsbezogene Bezahlung positiv auf Patientenendpunkte auswirkt, da die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz sehr niedrig war. Etwas stärker verbesserte sich die Versorgungsqualität. Das Wegfallen von Zahlungen ("Peitsche") scheint etwas wirksamer zu sein als zusätzliche Zahlungen ("Zuckerbrot"). Die Auswirkungen leistungsbezogener Bezahlung auf Gerechtigkeit sind unklar. Wir fanden keine Daten über Auslastung (Ressourcennutzung), Endpunkte der Gesundheitsversorger (Qualität der Versorgung) und unerwünschte Wirkungen.
Alle Studien wurden in Ländern mit hohem Einkommen (USA, Großbritannien, Frankreich) durchgeführt. Aufgrund der Unterschiede in den Gesundheitssystemen und der Vielschichtigkeit der Programme zu leistungsbezogener Bezahlung ist die Übertragbarkeit unserer Ergebnisse auf andere Länder eingeschränkt.
Zukünftige Studien sollten sich stärker auf die Merkmale, die die Wirkung von leistungsbezogener Bezahlung verändern könnten, konzentrieren. Insbesondere sollte das Zusammenspiel von Merkmalen leistungsbezogener Bezahlung und Kontext/Setting (z.B. größere Anreize für Krankenhäuser in einer schlechten finanziellen Situation) bewertet werden.
Wie aktuell ist dieser Review?
Wir suchten nach Studien, die bis zum 27. Juni 2018 veröffentlicht wurden.
S. Schneider, freigegeben durch Cochrane Deutschland.